März 30

Der beste Weg um Negative zu digitalisieren

Hey Adina, sag mal hast Du ein Foto von mir und Basti?

Eine ganz einfache Frage, die ein schönes und ein bedrückendes Gefühl in mir auslöste. 

Ich halte seit 1997 meine Geschichte und die meiner Familien in Fotos fest. Natürlich gehören auch meine engsten Verwandten dazu. In diesem Fall sind es mein Vater und mein Bruder. 

Wird er sauer, wenn ich fotografiere?

Es gibt Menschen die fotografiere ich gern und es gibt Menschen da traue ich mich nicht. Mein Vater ist einer dieser Menschen, bei denen ich mich nicht oft getraut habe auf den Auslöser zu drücken. Daher war mir sofort klar, dass das nicht einfach wird. Nicht nur ein Foto von meinem Vater zu finden sondern auch noch mit meinem Bruder zusammen. 

Einige Verwandte, sind sofort verschwunden, wenn sie meine Kamera und mich sehen. Andere Leute halten sich Teller oder Geschirrhandtücher vors Gesicht, um ja nicht auf einem Foto drauf zu sein.

Hier hab ich schon die verrücktesten Geschichten erlebt, wenn meine Kamera vor meinem Gesicht zu sehen ist. Damit ich hier Fotos mit Gesichtern bekomme, muss meine Kamera zu jeder Zeit fotografierbereit sein. Ein kleiner Trick? Fotografiere aus dem Bauch heraus, das Erwarten die Leute am wenigsten. 

Andere Leute sind es gewohnt immer wieder fotografiert zu werden. Meine Kinder zum Beispiel. Da kann ich eine Fotosession schon mal als: „Ich muss mal was ausprobieren“ tarnen. Am Ende ist es dann oft Fotosession und Ausprobieren in einem.

Und dann gibt es Menschen, mit denen würde ich mich eher unterhalten, als sie zu fotografieren.

Wenn Clueso vor mir steht, würde ich ihn eher 1000 Fragen stellen, als ein Foto von ihm zu machen. Da gibt es schon einige Bilder, auch aus erster Reihe. Gegen ein Selfie mit Thomas Hübner hätte ich allerdings nichts einzuwenden 😇 Aber das ist ein anderes Thema 😉

Jahre später bereuen die Menschen es meistens, dass es keine Fotos ohne Teller vorm Gesicht gibt. Von dem Zeitpunkt fehlt ein Foto in ihrer Lebensgeschichte. Und dieser Verlust wird Jahre später spürbar, für die Person selbst oder deren Nachkommen und engsten Vertrauten.

Dann mach ich mich mal auf die Suche nach einem Foto von meinem Vater und meinem Bruder. 

Wo fang ich am besten an? 

Ich finde es schon schwierig mich an das Abendessen von vorgestern zu erinnern. Die Tagesausflüge der Wochenenden am Ende des Monats nochmal zu reflektieren, würde ich ohne meinen Kalender selten komplett hinbekommen.

Und jetzt darf ich in meiner Erinnerung kramen und überlegen wann ich meinen Vater mit meinem Bruder zusammen fotografiert habe. Als erstes fallen mir die Familienfeiern und Urlaube ein. 

Meine digitalen Fotos sind super in einer tollen Fotosammlung organisiert. Da war ich mit der Suche nach dem Foto schnell fertig. Die Ordner Familienfeier und Urlaub waren schnell durchgeschaut. Ich fand kein einziges Foto von meinem Vater und meinem Bruder zusammen auf einem Foto. 

Und wo bekomm ich jetzt ein Foto her?

Bei der Frage meines Vaters ahnte ich es damals schon.

Ich muss in meinem analogen FotoArchiv graben. Puh. 

Mein langfristiger Plan ist es, alle relevanten, analogen Fotos zu digitalisieren. Denn sind wir mal ehrlich, es ist um einiges einfacher das gewünschte Motiv in ein Suchfeld einzugeben, als zu überlegen, wann könnte diese Feier gewesen sein. Und dann nach erfolgreicher Suche in der Übersicht, die entsprechende Seite im Ordner mit den Negativhüllen aufzuschlagen.

Bist Du chronologisch oder ereignisorientiert?

Es gibt Momente da wissen die meisten wo sie waren und was sie getan haben. Ein Beispiel ist der 11. September 2001.

Weißt Du noch wann genau Du 1997 im Urlaub warst? Und wo? 

Und hier beginnt das Problem der chronologischen Sortierung eines Fotoarchivs. 

Eine Möglichkeit ist, eine digitale Datei mit den ganzen Daten und Orten und Ereignissen zu erstellen. Die andere Idee ist, die Sortierung umzustrukturieren. Ja, das ist aufwändig und braucht seine Zeit.

Bei digitalen Dateien ist es nicht das Probleme, die Fotos von einer Woche in verschiedene Ordner zu speichern. Wenn zum Beispiel in einer Woche eine Familienfeier ist und Du zusätzlich ein paar Makroaufnahmen ausprobiert hast, kannst Du diese bequem in zwei verschiedene Ordner packen.

Schwierig wird es bei analogen Fotos. 

Ein einzelner Film hat 12, 24 oder 36 Aufnahmen. Wenn Du den Film geschickt einlegst, kannst Du teilweise noch 1-2 Fotos zusätzlich rausholen. 

Gehen wir das an einem praktischen Beispiel durch: 

Es ist Winter und es hat geschneit. 

Also lege ich einen Film mit 36 Aufnahmen (laut Verpackung 😉) ein. 

     

      • Ich mach 14 Aufnahmen von der wunderbaren Schneelandschaft vor meiner Haustür. Dann bleiben mir noch 22 Aufnahmen. 

      • Da ich keine Lust auf Aufräumen hatte, ging ich zu meinen Geschwistern ins Zimmer und fotografierte sie. 8 Fotos, denn sie hatten schnell die Nase voll von mir und meiner Kamera. Der Film hatte noch 14 Aufnahmen. 

      • Am Wochenende machen wir einen Ausflug an die Ostsee. Eisige Temperaturen am Ostseestrand sind spannend. Ich bin mit der Kamera unterwegs. Es entstehen 3 Aufnahmen, da es echt kalt ist. Bleiben noch 11 Fotos. 

    • Ich mach den Film bei meinen Großeltern voll, Familiengeschichte festhalten. Der gedeckte Kaffeetisch ist zum damaligen Zeitpunkt vollkommen normal, heute kann ich mich nur noch schwach an das Kaffeeservice erinnern. Die Fotos helfen mir meine Erinnerungen aufzufrischen.

    Winter an der Ostsee

    Nachdem ich den Film eine Woche später von der Entwicklung abgeholt habe, freue ich mich über die Fotos. Damals hab ich meine Filme chronologisch sortiert. Der neueste Film kam oben rauf in einen Ordner mit Negativhüllen. Jeder Film bekommt eine Filmnummer und Beschreibung, was vorn in der Liste übersichtlich aufgeschrieben wird. Je mehr Themen ein Film hat, desto umfangreicher wird die Beschreibung.

    Da ich analog angefangen habe zu fotografieren, hab ich ein großes analoges Filmarchiv. 

    Eine Woche voller Spannung warten und dann den Film abholen. 

    Das heißt erst bezahlen und dann gucken was daraus geworden ist. Diese Filme kamen in besonderen Tüten.

    Abholtüte analoger Film

    In einem Fach waren die Negativstreifen fein säuberlich einsortiert. Im Fach daneben lagen die Fotos, meist sortiert nach Aufnahmezeitpunkt.

    Das erste Anschauen der Fotos ist jedes Mal spannend. Ich stand im Geschäft und tauchte sofort wieder in die fotografierten Szenen ein. Je nachdem wie intensiv meine Sinne in dem Moment des Fotografierens arbeiteten, hatte ich den speziellen Duft in der Nase, die Schmerzen des Momentes, die Stimme der fotografierten Personen im Ohr. Der Geschmack von Omis Kuchen war genauso präsent, wie der Kaffeetisch. 

    Das ist die Macht der Fotos

    Die ersten zwei Jahre hab ich diese Tüten in Kisten sortiert. Nach der Schule begann ich meine Ausbildung im Fotofachgeschäft. Hier lernte ich die vielen Möglichkeiten zur Aufbewahrung von Negativen kennen. Google gab es damals für mich noch nicht. 

    ✨ Unnützes Wissen: Google ging am 27.09.1998 an den Start.

    Ich lernte die Unterschiede der Negativhüllen, die Schnitttechnik der Labore, wie Negative geschnitten werden können. In 4er oder 5er Streifen oder gar nicht. Es gab unzählige Möglichkeiten zu kombinieren. Nach einiger Zeit freute ich mich über 4er Negativstreifen in meinen Negativhüllen aus Polypropylen. 

    Hier entwickelte ich ganz intuitiv mein System. 

    Ich sortierte die Filme chronologisch in dicken Ordnern. Schnell merkte ich, hier brauch ich einen Überblick. Also setzte ich mich hin und überlegte was wichtig ist. Ich entwickelte für mich Einleger für die Negativhüllen. Jeder Film wird nummeriert. Es gibt die Beschriftung des Ortes, des Ereignisses und eventuell wichtige Personen. Diese Daten übertrug ich in eine Tabelle, die am Anfang vom Ordner abgeheftet wurde. So fand ich schnell die Filme vom ECHT Konzert in Rostock. 

    Klicke hier zu den Einlegern für Negativhüllen

    Jetzt suchte ich ein Foto von meinem Vater und meinem Bruder. Wann und wo konnte ich sie zusammen fotografiert haben? Zu Hause, auf Feierlichkeiten der Familie und im Urlaub. So suchte ich Film für Film nach Fotos durch. Im ersten Schritt schaute ich die Übersicht durch. Wenn hier entsprechende Feierlichkeiten aufgelistet waren, schlug ich die entsprechende Seite auf.

    Da es Negative waren, musste jede einzelne Hülle am Fenster gegen das Licht gehalten werden, um die Motive zu erkennen. Später kam der sogenannte FilmIndex dazu, eine Übersicht der Fotos in Mini klein. Das half schon mehr, als kleine Darstellung der Fotos. 

    aufgeschlagener Negativordner mit Fotoindex

    Ich wurde nach einiger Zeit fündig. Es gibt ein Foto mit den zwei gewünschten Personen drauf. 🥳 Die Blickrichtung und der Gesichtsausdruck waren nach fachlicher Beurteilung nicht optimal. Darum geht es bei solchen Fotos von bestimmten Personen oft gar nicht. 

    Hier zählt der emotionale Wert des Fotos. 

    Trotzdem kam bei der Betrachtung des Fotos die Fotografin in mir durch. Die Lösung für den Moment war eine Collage aus zwei Fotos.

    Nächste Hürde war einen Abzug in der passenden Größe zu bekommen. Mein langfristiges Ziel ist eine komplette digitale Fotosammlung. Somit stand fest, dass dies die ersten Negative sind, die digitalisiert werden. Mir fiel sofort Mediafix ein. Damit der Aufwand sich lohnte suchte ich einen zweiten Film raus. Ich nahm die Negativstreifen, von denen ich digitalisierte Dateien haben möchte. Die entsprechenden Nummern schrieb ich auf einen Umschlag und packte die Streifen hinein.

    Fotos einfach digitalisieren

    Bei Mediafix ist es sehr einfach seine Negative zu digitalisieren. Von der Qualität konnte ich mich vor ein paar Jahren schon mal überzeugen. Daher stand für mich direkt fest, dass Mediafix der Anbieter für mich sein wird.

    Hier geht es zu dem Anbieter Mediafix

    Online füllte ich das Formular aus und gab meine Telefonnummer für Rückfragen an. Am nächsten Werktag bekam ich einen Anruf. Gibt es noch Fragen zu meinem Auftrag? Eigentlich nicht, aber doch irgendwie schon. Die geduldige Stimme am anderen Ende gab mir die Sicherheit, die ich brauchte um meine wertvollen Negative aus der Hand zu geben.

    Schon bei der Suche wurde klar, dass diese Negative bei Verlust, emotional nicht zu ersetzen sind.

    Das ist mein kleines Problem. Ich würde niemals 10 oder mehr Filme auf einmal digitalisieren lassen. Ich müsste sie alle in einem Karton aus der Hand geben. Was ist, wenn genau dieser Karton beim Verschicken weg kommt? Für mich würde eine Welt zusammen brechen. Ich hätte das Gefühl, dass mir etwas von meinem Leben fehlt. Ich kann mir diese Fotos nicht mehr anschauen, nur die Fotos die es ins Fotoalbum geschafft haben. 

    Wenn nun Fotos aus meiner Lebensgeschichte fehlen, so wie die drei Monate aus dem Sommer 2019, fehlt ein Stück von mir. 

    Die Macht der Fotos. 

    Mein Handy ging damals nicht mehr an. Meine letzte Sicherung meiner Fotos lag drei Monate zurück. Zum Glück sind es nur drei Monate, über einen größeren Verlust mag ich gar nicht nachdenken.

    Wenn Du überlegst, ob Du Deine Fotos organisieren und verwalten solltest, lies gern meinen Blogartikel dazu: 3 Gründe warum Du Deine Fotos nicht sortieren musst

    Ich habe die zwei Umschläge mit meinen Negativen in einem versicherten Paket an Mediafix geschickt. Da gerade eine Weihnachtsaktion lief, bekam ich das Label von Mediafix zugeschickt und musste mich nur noch um die Verpackung und das Abgeben in einer entsprechenden Filiale kümmern. Einfacher geht es nicht.

    Im Vorfeld wurde ich darüber informiert, dass es etwas dauern kann, aufgrund der Weihnachtsaktion. Ok. So konnte ich mich drauf einstellen und meinem Vater ebenfalls gleich Bescheid sagen. Es läuft und ist in Bearbeitung, dass war mir wichtig.

    Nach einigen Wochen, bekam ich eine E-Mail. Meine Negative wären eingescannt. Den Downloadlink würde ich erhalten, wenn ich bezahlt habe. Cool. Das klingt fair. Als die Bezahlung geklärt war, erhielt ich eine E-Mail die mir ausführlich erklärte, wie das mit dem Download funktioniert. 

    Dazu brauchst Du kein großartiges technisches Verständnis.

    Leider wollte mein PC nicht so wie ich wollte. Ich war so aufgeregt, als wenn ich einen Film von der Entwicklung abholte. Klar wollte ich die Fotos sofort sehen. Technische Probleme von meiner Seite aus forderten meine Geduld. Ich wusste ja auch dass der Downloadlink nur 4 Wochen zu Verfügung steht. In 4 Wochen sollte es möglich sein, die Daten herunterzuladen. 

    Ich hatte es geschafft, nachdem ich auf meinem PC gründlich aufgeräumt und Platz geschafft hatte. Unordnung die so nur für mich sichtbar ist, wenn ich den PC anschalte. Rumliegende Bücher sieht jeder der mich besucht, Unordnung auf meinem PC sehe nur ich, wenn ich dran arbeite. Kennst Du das?

    Theoretisch könnte ich die Negative nun entsorgen.

    Die eingescannten Dateien von Mediafix sind in sehr guter Auflösung, so wie ich es bestellt hatte. Wenn die Arbeit schon mal gemacht wird, darf es auch hochauflösend sein. Da ich immer eine Sicherheitskopie haben möchte, werde ich die Negative nicht wegschmeißen. Wer weiß was mit dem Datenträger passiert, auf dem die Daten gespeichert sind…

    Der Anfang ist getan. Die digitalisierten Negative speichere ich im Moment erstmal so ab wie sie analog sortiert sind. Das ist nicht die endgültige Fassung. Das weiß ich bereits. Ich lass es erstmal wirken. An sich gehören die Fotos in meine digitale Fotosammlung einsortiert. Kann ich analoge und digitale Aufnahmen einfach miteinander mischen? Darf ich das? Mmh. Ist ja meine Fotosammlung, es darf für mich passen. 

    Wie sieht es mit Deinen Fotos aus? 

    Liegen deine Negative irgendwo in den Tüten von 1000 Töpfe rum? 

    Sind die Fotos noch bei den entsprechenden Negativen?

    Nerven Dich die Kartons voller Fotos?

    Hättest Du gern Deine Familiengeschichte in schönen Fotoalben?

    Genau hier beginnt meine Arbeit. Buch dir gern Dein unverbindliches Klarheitsgespräch. Wir schauen wie es bei Deinen Fotos momentan aussieht und was Dein Wunschzustand Deiner Fotos ist. Du erhältst nach unserem Gespräch ein Angebot von mir. Du entscheidest was sein soll. 

    Ist ja schließlich deine Fotosammlung 😉

    Blogartikel zum Anhören

    Tags

    alte fotosdigitalisieren, Negative digitalisieren, Negativhüllen


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